Wie gehe ich mit Lieferanten und Dienstleistern im Rahmen der ISO 27001 um?

Die ISO 27001 verlangt nicht nur den Schutz interner Informationen, sondern stellt auch klare Anforderungen an den sicheren Umgang mit externen Partnern – also Lieferanten, Dienstleistern oder anderen externen Parteien.

Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Bayern – ob in München, Regensburg, Nürnberg oder Augsburg – kann das eine Herausforderung sein:
Wie sorge ich dafür, dass meine Partner ebenso verantwortungsvoll mit Informationen umgehen wie wir selbst?

In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie externe Parteien sicher in Ihr ISMS einbinden – ohne den Überblick oder die Kontrolle zu verlieren.

 

1. Warum Lieferanten und Dienstleister ein Risiko darstellen können

Externe Parteien verarbeiten oft sensible Informationen:

  • IT-Dienstleister mit Zugang zu Netzwerken oder Servern
  • Rechenzentren oder Cloud-Anbieter
  • Personal- oder Lohnabrechnungsfirmen
  • Entsorgungsunternehmen für Akten oder Hardware
  • externe Entwickler oder Berater
  • Lieferanten im Produktionsprozess

Ein einziger unsicherer Dienstleister kann zur Gefährdung der gesamten Informationssicherheit führen – und damit das ISO 27001-Zertifikat gefährden.

 

2. Anforderungen der ISO 27001 im Umgang mit Dritten

Die Norm fordert u. a. im Kapitel 8.1 und Anhang A klare Maßnahmen im Umgang mit externen Parteien. Dazu gehört:

  • Identifikation und Bewertung externer Risiken
  • vertragliche Regelungen zur Informationssicherheit
  • regelmäßige Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen bei Dienstleistern
  • Nachweisführung über getroffene Schutzmaßnahmen

Kurz gesagt: Sie müssen sicherstellen, dass Ihre Lieferanten ebenfalls „mitspielen“.

 

3. Praxis-Tipps für den sicheren Umgang mit Dienstleistern

Hier einige bewährte Schritte, wie Sie in Ihrem Unternehmen – auch ohne großen Overhead – konform mit ISO 27001 agieren können:

a) Lieferantenklassifizierung

Teilen Sie Ihre Dienstleister in Risikoklassen ein:

  • Niedriges Risiko: z. B. Büromateriallieferant
  • Mittleres Risiko: z. B. Hosting-Anbieter ohne Zugriff auf Kundendaten
  • Hohes Risiko: z. B. IT-Admin mit Vollzugriff auf Systeme

Je höher das Risiko, desto genauer muss geprüft und dokumentiert werden.

b) Verträge & Sicherheitspflichten

Ergänzen Sie Verträge mit:

  • Vertraulichkeitsvereinbarungen (NDA)
  • Klauseln zur Informationssicherheit
  • Verpflichtung zur Einhaltung von ISO 27001 oder vergleichbaren Standards
  • Regelungen zu Subdienstleistern

Tipp: Wir stellen Ihnen gerne geprüfte Vertragsmuster zur Verfügung.

c) Lieferantenbewertung und Monitoring

Führen Sie regelmäßig Bewertungen durch:

  • Gibt es Hinweise auf Sicherheitsvorfälle?
  • Wurden die vereinbarten Maßnahmen eingehalten?
  • Liegt eine Zertifizierung (z. B. ISO 27001, TISAX) vor?

Auch kurze Selbstauskünfte oder Checklisten helfen dabei, systematisch zu dokumentieren.

d) Technische Schutzmaßnahmen

  • Separate Zugänge mit Rechtebegrenzung
  • Überwachung externer Aktivitäten (z. B. Logdaten)
  • Keine Weitergabe sensibler Daten ohne Schutzmaßnahmen (z. B. Verschlüsselung)

 

4. Externe Dienstleister sicher ins ISMS einbinden

Im Rahmen unseres Beratungsangebots helfen wir KMU im bayerischen Raum bei:

  • Aufbau eines Lieferantenmanagementprozesses nach ISO 27001
  • Erstellung von Bewertungskriterien und Vorlagen
  • rechtssicheren Vertragsmustern
  • Durchführung von Risikoanalysen für externe Parteien
  • Vorbereitung auf Auditfragen zum Umgang mit Dritten

 

5. Fallbeispiel aus der Praxis: IT-Systemhaus aus München

Ein mittelständisches IT-Systemhaus aus München arbeitete mit mehr als 30 externen Partnern – darunter auch Freelancer mit weitreichendem Zugriff auf Kundendaten.

Im Rahmen der ISO 27001-Einführung unterstützten wir bei:

  • der Risikoklassifizierung aller Partner
  • der vertraglichen Absicherung durch neue AV-Verträge
  • dem Aufbau eines regelmäßigen Lieferantenreviews

Ergebnis: Das Unternehmen bestand das Zertifizierungsaudit auf Anhieb – ohne Beanstandung im Bereich „externe Parteien“.

 

Ihre Lieferanten – Ihre Verantwortung

Die ISO 27001 überträgt Unternehmen eine klare Verantwortung: Auch wenn Sie Aufgaben an Dritte auslagern, die Verantwortung für die Informationssicherheit bleibt bei Ihnen.

Mit einem strukturierten Lieferantenmanagement schaffen Sie Klarheit, vermeiden Risiken und bestehen das Zertifizierungsaudit ohne böse Überraschungen.

 

Sie möchten Ihr Unternehmen nach ISO 27001 zertifizieren lassen?

Wir unterstützen Sie bei allen Schritten – und stellen auf Wunsch auch den externen Informationssicherheitsbeauftragten.
Ob in Bayern, Baden-Württemberg oder bundesweit – wir sind für Sie da.

 

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Wir sind Experten für Datenschutz und IT-Sicherheit – seit 2003

Unsere erfahrenen Spezialisten unterstützen Sie unter anderem bei:

– der Einführung und Beachtung von DSGVO, BDSG und TTDSG
– der Umsetzung von ISO 27001, TISAX, PCI-DSS oder NIS-2
– der Vorbereitung auf Audits und Zertifizierungen

 

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