In der aktuellen Version 128 führt Firefox eine neue Funktion namens Privacy-Preserving Attribution (PPA) ein, die Werbemessungen anonymisiert durchführt. Diese Neuerung wird kritisiert, da sie standardmäßig aktiviert ist und Nutzer sie manuell deaktivieren müssen. Kritiker wie Jonah Aragon bemängeln, dass Mozilla die Einführung nicht transparent kommuniziert habe und Nutzer in ihrer Entscheidungsfreiheit beschränkt würden.

Technisch funktioniert die PPA über einen Aggregationsserver, der zwischen Nutzern und Werbetreibenden steht, um Daten anonym zu verarbeiten. Die Sorge um Datenschutz wächst, da die gesammelten Daten theoretisch zugänglich sein könnten. Mozilla, bisher für seine Datenschutzmaßnahmen gelobt, sieht sich nun mit dem Vorwurf konfrontiert, eigene Interessen über die Rechte der Nutzer zu stellen.

Die Datenerhebung ist weder für den Betrieb eines Browsers erforderlich noch im Interesse der meisten Nutzer. Daher ist eine Einwilligung gesetzlich vorgeschrieben. Der Umstand, dass diese Funktion standardmäßig aktiviert ist, entmündigt die Nutzer und verstößt gegen Art. 25 DSGVO (Datenschutz durch Technikgestaltung und durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen), der das Recht auf informationelle Selbstbestimmung der Nutzer schützt.

Viele Nutzer sind sich der Funktion nicht bewusst und erhalten auch keine aktive Benachrichtigung darüber. Möglicherweise wird die erforderliche Zustimmung nicht eingeholt, da bekannt ist, dass eine solche Funktion voraussichtlich von über 98 % der Nutzer abgelehnt würde.

Dieses Vorgehen verdeutlicht erneut die Diskrepanz zwischen Datenschutzversprechen von Unternehmen und deren praktischer Umsetzung, insbesondere in der Browserlandschaft.

Perfide ist, dass viele Firefox als einen bedeutenden Konkurrenten zu Google Chrome nutzen, gerade weil dieser durch die Aussagen der Mozilla Corporation mit Datenschutz assoziiert wird.