Der internationale Handel mit Standortdaten ist vielen erstmals bewusst geworden, als Reporter des Bayerischen Rundfunks und Netzpolitik.org über den Datenmarktplatz Datarade an 3,6 Milliarden Standortdaten gelangten. Diese Daten stammen vom US-Unternehmen Datastream Group und wurden als Gratisprobe an die Journalisten verteilt. Die Daten, die mit Mobile Advertising IDs verknüpft sind, können Nutzer genau identifizieren und ihre Bewegungen nachvollziehen, was für gezielte Werbung, aber auch für gefährliche Überwachungen genutzt wird.

Die Reporter konnten anhand dieser Daten herausfinden, wo Personen wohnen und arbeiten, und sie mit öffentlichen Informationen verknüpfen. Dies zeigt, wie wenig Schutz Gesetze bieten und wie einfach es ist, sensible Daten zu handeln und zu missbrauchen. Selbst hochsichere Bereiche wie der Bundesnachrichtendienst oder das Militär sind betroffen. Moderne Analysetechniken ermöglichen es, angeblich anonyme Daten präzise Personen zuzuordnen, was auch von repressiven Regierungen genutzt wird.