Das Videoident-Verfahren gilt als unsicher und überholt. Während der Personalausweis einen Chip für eine sichere digitale Identifikation enthält, basiert Videoident auf einem leicht manipulierbaren Videogespräch. Fachleute wie das BSI, Datenschützer und der Chaos Computer Club kritisieren dies seit Jahren. Nun hat die Gematik das Verfahren vorerst gestoppt, doch ein dauerhaftes Aus ist notwendig, um Vertrauen in die digitale Patientenakte zu erhalten. Andere Behörden wie die Bafin sollten diesem Schritt folgen.
Mit dem elektronischen Personalausweis (E-Perso) existiert bereits eine sichere und komfortable Alternative. Die Funktion ist bei allen seit 2017 ausgestellten Ausweisen aktiviert, zudem können Bürger seit 2021 einfach per Smartphone einen PIN-Rücksetzbrief anfordern. Die Nutzung erfolgt unkompliziert über die AusweisApp2 und ist nicht aufwändiger als andere Zwei-Faktor-Methoden. Experten bestätigen zudem die hohen Sicherheits- und Datenschutzstandards.
Damit der E-Perso eine breite Akzeptanz findet, muss die Bundesregierung mehr tun: bessere Bewerbung, Integration in Smartphones und günstigere Schnittstellen für Anbieter. Das Ende von Videoident könnte der entscheidende Impuls für eine sichere digitale Identität in Deutschland sein.
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